Blog | Drogenhandel- & Konsum

14. Mai 2021

Illegalisierter Drogenhandel in „urbanen Dörfern“ – kaum umkämpfte Räume?

Christiane Howe

Bei fortlaufendem Drogenhandel und -konsum in einem Quartier einer Großstadt sind vielfältige Konflikte zu vermuten. Doch wie genau bilden sich dieser Handel und Konsum sozial-räumlich ab, wie gehen sie vonstatten und wie manifestieren sich darin dennoch und mit ihnen spezifische Ordnungen? Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist, dass sich diese Ordnungen nicht allein materiell im und am konkreten Ort zeigen, sondern durch die sozialen Praktiken aller Beteiligten hergestellt und angezeigt werden (vgl. Löw 2001: 158 ff.). Die Teilnehmenden werden demnach als Teil einer (Interaktions-)Situation (Goffman 1967) begriffen, die gemeinsam erst hervorgebracht und sowohl gemeinsam durchgeführt als auch, in Anlehnung an Goffmans Maxime, dramaturgisch aufgeführt wird. So ist davon auszugehen, dass in jedem Quartier Bewohner*innen vor Ort lernen, sie zunehmend ein ‚lokales Wissen‘ erwerben und besitzen und damit Relevantes von Nicht-Relevantem unterscheiden können. Im Nachfolgenden versuche ich das Beschriebene exemplarisch und qualitativ-ethnografisch anhand eines solchen Quartiers einer Großstadt herauszuarbeiten.

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