Blog | Konflikt

24. Juli 2023

„Als Forscherin werde ich zu einem Teil des Problems“

Janin Walter | aufgezeichnet von Céline Lauer

Wer nach Venedig reist, um dort den Massentourismus zu untersuchen, trägt automatisch zu den Menschenmengen bei – und muss dazu eine Haltung entwickeln, findet Raumstrategin Janin Walter. Hier erklärt sie, warum das Nachdenken über die eigene Position nicht nur im Feld, sondern auch am SFB eine wichtige Rolle spielt – und weshalb das Forschungskollektiv bei der Transformation universitärer Hierarchien und Strukturen zum Vorbild werden könnte.

Weiterlesen
| |
2. Dezember 2022

“My City is a Battleground – Intersectionality and Urban Violence” | The CRC 1265’s 4th international conference

Lucie Bernroider

On 20th-21st of October the CRC 1265 held its fourth international conference, this year titled “My City is a Battleground – Intersectionality and Urban Violence”. After two years of COVID restrictions, we could finally meet in person again, which in itself provided a cause for celebration as participants pleased to mingle with new as well as familiar faces. This year’s theme followed up on the CRC’s interest in socio-spatial conflicts, looking at the way intersectional tensions accompany processes of urban spatial refiguration. Taking its inspiration from decades of research on social inequality, class struggles, migration, violence as well as from intersectional feminist work, the conference turned its attention to intersectional experiences of violence and the way conflicts manifest intersectionally in and through urban space.

Weiterlesen
27. April 2022

Covid-19 und Putins refigurierter Verhandlungstisch

Dr. David Joshua Schröder | Volkan Sayman

Der Verfall europäischer Demokratie in rechtspopulistische Autokratie wurde zu Recht als reaktionäres Resultat einer spannungsreichen Konfrontation zwischen einer neuen Logik globaler Vernetzung und einer alten Logik nationaler Territorialität gedeutet. Sei es Klimawandel, Covid-19 oder Migration – der gefühlt machtlosen Auslieferung an komplex-unsichtbare Abhängigkeit, Ansteckung und ‚Unterwanderung‘ setzen rechtspopulistische Bewegungen ein idealisiertes Trugbild nationaler Gemeinschaftsstärke, moralischer Zweifellosigkeit und Reinheit entgegen. Es ist ein raumsoziologisch bedeutsamer Konflikt zwischen einer vernetzten Logik entgrenzter Verbreitung und einer territorialen Logik repräsentativer Reinheit.

Weiterlesen
13. März 2022

Refigurierte Raumkontrolle

Dr. David Joshua Schröder

Am Kottbusser Tor soll eine sogenannte mobile Wache errichtet werden. Sieht man mal von den immer häufiger an öffentlichen Plätzen campierenden Mannschaftswagen der Polizei ab, die ebenso als mobile Wachen bezeichnet werden, wäre die mobile Wache am Kottbusser Tor bereits die zweite ihrer Art, denn sie soll sich die mobile Wache am Alexanderplatz zum Vorbild nehmen. Dort steht seit einiger Zeit ein rundherum kameraüberwachtes kleines Häuschen, das etwas größer ist als ein Baucontainer, jedoch nicht unbedingt ansehnlicher.

Weiterlesen
6. August 2021

Infrastructural violence in Johannesburg’s taxi industry

Silvia Danielak

Since the emergence of ride-hailing applications, South African urban centers have seen a rise in violence between the traditional metered taxis and the new ride-share services. Hundreds of criminal cases have been opened over the last years, and protests organized by ride-hailing drivers have drawn attention to the rising tension in the transport industry. A focus on urban infrastructure might shed new light on the history, politics and materiality of places that perpetuate violence in South Africa’s cities.

Weiterlesen
6. Mai 2020

The coronavirus, new nationalisms and the limits of Second World War fantasies

Dr. Christy Kulz

In the face of the corona virus, numerous references to war and battle frame what is foremost positioned as a national challenge despite transnational cooperation. The Second World War as touchstone carries a particular relevance for Britain where heroic images of victory form a focal point of the current national discourse and conscience. Through reflecting on the current crisis, this post explores how clinging to war images connects to how the UK regards itself and, subsequently, how it perceives both Germany and the European Union.

Weiterlesen
17. April 2020

Corona und der öffentliche Raum

Volkan Sayman

Wie konnte sich so rapide eine virologisch-statistische Deutung des öffentlichen Raums bei so vielen Menschen durchsetzen? Was zeigt Corona über die gesellschaftlichen Probleme auf, die sich auch in „normalen“ Zeiten im und am öffentlichen Raum abspielen? Der Beitrag nimmt aktuelle Veränderungen im öffentlichen Raum zum Anlass, um seine Veränderbarkeit zu betonen und auf bestehende Ungleichheiten hinzuweisen, die sich während der Krise verschärfen können. Im Einzelnen geht es um kleine Geschäfte, Bier, politischen Aktivismus, Digitalisierung, Obdachlose und Mobilität.

Weiterlesen
7. April 2020

Die verordnete Refiguration des Selbst

Dr. Michael Wetzels

Welche Konsequenzen haben die Verordnung des ‚Social Distancing‘ für die Gesellschaft? Anhand (auto-)ethnographischer Notizen und Bildern werden insbesondere die ambivalenten Spannungen der Menschen zueinander, die veränderten Interaktionsordnungen, thematisiert. COVID-19 verändert die affektiven Strukturen der Lebenswelt, Bruch und Routinen werden am eigenen Leibkörper positiv wie negativ spürbar und die Gesellschaft steuert nun auf eine unsichere Zukunft zu.

Weiterlesen