SFB 1265 – mal einfach erklärt

Was ist der SFB 1265 „Re-Figuration von Räumen“?

Die Abkürzung „SFB“ steht für Sonderforschungsbereich.
Ein Sonderforschungsbereich ist ein Zusammenschluss von Forschenden aus verschiedenen Fächern, die alle an eigenen Projekten arbeiten, gleichzeitig aber unter einem gemeinsamen übergreifenden Thema (ähnlich wie auf dem Bild rechts).

In unserem Fall ist das Oberthema die „Re-Figuration von Räumen“ und die beteiligten Fächer sind Soziologie, Architektur, Planung, Ethnologie, Geographie, Medienwissenschaft und Kunst. Da es in Deutschland viele verschiedene Sonderforschungsbereiche gibt, werden sie der Übersichtlichkeit halber nummeriert. Unser SFB hat die Nummer 1265. SFBs erhalten ihr Geld von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, kurz DFG.

So ist unser SFB organisiert, doch was bedeutet „Re-Figuration von Räumen“?

Unser gesamtes Leben spielt sich in verschiedenen Räumen ab: In Wohnungen und Häusern, Dörfern und Städten, auf Schulhöfen oder auf der Straße. Räume erscheinen uns daher oft selbstverständlich. Tatsächlich aber verändert sich unser Verhältnis zu Räumen ständig.

Neue Technologien wie das Internet und Social Media ermöglichen es Menschen fast jederzeit von überall miteinander in Kontakt treten. Durch neue Abkommen und Verträge zwischen Ländern und Unternehmen werden neue Handels- bzw. Wirtschaftsräume geschaffen (Globalisierung). Kriege und politische Konflikte verschieben die Grenzen von Nationalstaaten, Städte und Häuser werden zerstört, Menschen flüchten und versuchen sich in einem sicheren Land ein neues Zuhause aufzubauen.

Wir verstehen Raum im SFB nicht als naturgegebene Kulisse menschlichen Handelns. Stattdessen verstehen wir Räume als etwas, das erst durch das Handeln und durch die Beziehungen zwischen Menschen und Dingen entsteht. Dabei muss es sich nicht immer um einen rein physischen Raum handeln, es kann auch ein virtueller Raum sein, wenn man zum Beispiel an die Bezeichnung „Chatroom“ denkt.

In unserer Forschung geht es immer darum, wie bestimmte Räume entstehen, sich verändern und wer sie nutzen kann, bzw. wer ausgeschlossen wird. Wir fragen also nach den Prozessen wie Räume entstehen sowie sich verändern und betrachten Konflikte als unvermeidbar und notwendig für den Wandel von Gesellschaft.