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Lange wurde die Globalisierung von Wirtschaft, Politik und Information als eine unaufhaltsame Entwicklung betrachtet, doch der Einfall Russlands in die Ukraine hat uns die Grenzen von Räumen, Ressourcen und sozialen Ordnungen längst überfällig vor Augen geführt. Diese Grenzen sind mit Konflikten verbunden, die sich – so unsere
These – als Konflikte in Räumen, aber auch als Konflikte um Räume manifestieren. Die Projekte im SFB 1265 „Re-Figuration von Räumen“ setzen sich in der zweiten Förderpha- se mit Räumen und Konflikten in ihren unterschiedlichen Konstellationen und deren Implikationen auseinander.

Das Forschungsprogramm des SFB „Re-Figuration von Räumen“ bearbeitet die Annahme, dass sich die Koexistenz unterschiedlicher gesellschaftliche Figurationen in Spannungszuständen manifestiert. Diese lassen sich nicht notwendigerweise durch Aushandlungsprozesse auflösen. Vielmehr sind diese agonistischen Öffentlichkeiten mit verschiedenen Ausprägungen von Konflikten verbunden, die sich auch räumlich manifestieren. Wesentlich für unsere Forschung ist zum einen, dass sich Konflikte in und zwischen Gesellschaften als Konflikte im Raum äußern, und zum anderen der Gedanke, dass Raumkonflikte soziale Konsequenzen haben und sie neue Raumfiguren und Ordnungen erklären.

Mit unserem Workshop „Konflikte im Raum – Raumkonflikte“ wollen wir die Thesen des SFB mit Forscher:innen aus anderen Projektzusammenhängen diskutieren und dabei deren Vorstellungen über Konflikte in und über Räume erfahren. Wir laden Kolleg:innen aus verwandten sozialwissenschaftlichen Projekten ein, ihre empirischen Befunde und/ oder theoretischen Überlegungen in Bezug auf die Ausprägungen von Konflikten in und über Räume zu reflektieren. Welche Raumkonflikte spielen in ihren Projekten eine Rolle, auf welchen Ebenen sind sie manifestiert, in welchen Perspektiven lassen sie sich beschreiben und sind sie räumlich oder sozial skalierbar?

In Inputs von etwa 20 Minuten (max.) können sowohl empirische Beobachtungen wie auch theoretische Überlegungen vorgestellt werden, die sich auf unterschiedliche Skalen – also von Weltregionen über ländliche und urbane Regionen bis zu Interaktionsordnungen und Wissensformen – beziehen können. Der Workshop soll ein offenes Forum des Austausches im SFB sein und Raum für Diskussionen, Aushandlungen und möglicherweise Kontroversen bieten.