Projektbereiche

Um die Merkmale der Refiguration in den empirischen Untersuchungen analytisch präzise zu bestimmen, untersuchen wir sowohl die Ebene des subjektiven Raumerlebens und Raumwissens als auch die Ebene des räumlichen Zusammenhangs von Zirkulation und Ordnung und schließlich – als Vermittlungselement – die Ebene der kommunikativen Handlungen, Interaktionen und Praktiken. Entsprechend werden die empirischen Untersuchungen der 15 Teilprojekte in die Projektbereiche „Raumwissen“, „Räume digitaler Mediatisierungen“, „Zirkulation und Ordnung“ untergliedert. Darüber hinaus übernehmen zentrale Projekte verbundübergreifende Aufgaben des SFB.

Projektbereich A | Raumwissen

Der Projektbereich A erforscht die Konstitution und den Wandel subjektiven Raumwissens. In der zweiten Phase fokussiert der Projektbereich speziell auf handlungsrelevantes Wissen in kontrastierenden Räumen und fragt danach, wie Individuen Konflikte und Spannungen, die durch die diversen Verflechtungen verschiedener Raumfiguren entstehen, auflösen. Zudem untersucht der Projektbereich, wie intergenerationalen Spannungen, Gender- und Klassen-/Schicht-Konflikte Veränderungen des Raumwissens kennzeichnen. Ein weiterer gemeinsamer Fokus aller Projekte im Projektbereich A liegt auf der Relevanz von Infrastrukturen für das subjektive Raumwissen und deren Bedeutung in den subjektiven Arrangements von Raumfiguren.

Sprecherin: Prof. Dr. Angela Million

Projektbereich B | Räume digitaler Mediatisierungen

Der Projektbereich B widmet sich digitalisierten mediatisierten Handlungen. In der ersten Phase ging er der grundsätzlichen Frage nach, wie Prozesse der Mediatisierung verlaufen, wie sie sich auf kommunikatives Handeln und räumliche Anordnungen auswirken und in welcher Weise von polykontexturalen räumlichen Anordnungen gesprochen werden kann. In der zweiten Phase fokussiert der Projektbereich nun expliziter auf Prozesse der Digitalisierung und die Frage ihrer Verräumlichung. Die zugehörigen Teilprojekte untersuchen Digitalisierungen im beruflich-institutionellen Handeln, im privaten Handeln wie auch im Handeln von kleineren und größeren Gemeinschaften. Neben städtische nehmen wir nun auch ländliche Räume in den Blick.

Sprecherin: Prof. Dr. Silke Steets

Projektbereich C | Zirkulation und Ordnung

Der Projektbereich C untersucht das Wechselverhältnis von Zirkulation und Ordnungsbildung unter der Analyseperspektive von Regimen. Grundlegend ist dabei die Vorstellung, dass einige Regimes Zirkulation ordnen, neue Formen der Zirkulation etablierte Regimes aber auch herausfordern, umgestalten oder zusammenbrechen lassen, während sich teils auch neue Regimes herausbilden oder in Konflikt mit etablierten Regimes geraten. Politik und Migration als wesentliche Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeit werden in der zweiten Projektphase durch wirtschafts- und mediensoziologische sowie anthropologische Analysen von Ordnungsbildung unter Bedingungen von Zirkulation (insbesondere durch digitale Plattformen) ergänzt.

Sprecher: Prof. Dr. Stefan Kirchner

Zentrale Projekte

Verbundübergreifende Prozesse und Themen des SFB werden, im Infrastrukturprojekt (INF),dem Öffentlichkeitsarbeitsprojekt (Ö) sowie im zentralen Verwaltungsprojekt (Z) behandelt. Diese Projekte übernehmen unterschiedliche Aufgaben der internen Vernetzung und des interdisziplinären Austauschs, des Aufbaus von Kooperationen sowie der Wissensvermittlung und Kommunikation nach außen. Hier werden etwa Strategien des gemeinsamen Forschungsdatenmanagements und der Nachnutzung erhobener Daten erprobt, Forschungsinhalte an ein breiteres Publikum vermittelt und künstlerische Zugänge zu den Inhalten des SFB erkundet. Das Öffentlichkeitsarbeitsprojekt betreibt darüber hinaus eigenständige Forschung mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst. Das Verwaltungsprojekt fungiert indes als zentrale Schnittstelle für die organisatorischen und koordinativen Belange des SFB.