Blog | Raum & Konflikt

Gentrifizierung im ländlichen Raum, Gemeinschaftsbildung in der Nachbarschaft und im Netz, Überwachung öffentlicher Plätze, Quarantäne und Homeoffice…Räume stehen im Brennpunkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Konflikte – ob digital mediiert oder analog – finden immer irgendwo statt, sie manifestieren sich an Orten, entzünden sich an ihnen und hinterlassen ihre Spuren. Gerade die Pandemie bedeutet eine Krise des Raums, weil gewohnte Konzepte sozialer Normalität umgelernt werden und ansonsten Hoffnung spendende Utopien blass wirken.

In den nächsten Wochen erscheinen hier im Rahmen der Themenreihe „Raum und Konflikt“ des SFB 1265-Blogs Abhandlungen, Beobachtungen und Reflexionen zu Räumen und Konflikten aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven und mit dem Anspruch, auch ein außeruniversitäres Publikum zu erreichen.

19. Februar 2021

Subreddits im Konflikt: Die territorialen Praktiken von Online-Gemeinschaften

Daniel Lambach

Raumkonflikte gibt es auch im Internet. In sozialen Medien bilden sich soziale Gemeinschaften, die über territoriale Praktiken der Inklusion und Exklusion ihre Grenzen festlegen und auf diese Weise ihre Identitäten ausbilden. Am Beispiel eines Reddit-Forums („Subreddits“) zeigt dieser Beitrag, wie Praktiken der Grenzziehung und ritualisierte Konflikte zur Gemeinschaftsbildung beitragen. Dabei wird deutlich, dass Konflikt, Gemeinschaft und Raum in der digitalen Umgebung genauso untrennbar verbunden sind wie in der physischen Welt.

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12. Februar 2021

Vom Container „Schulhaus“ zur transformativen Bildungsregion? Über die Notwendigkeit eines raumpädagogischen Paradigmenwechsels

Dr. Kathrin E. Plank

Durch die coronabedingte Erschütterung der Beschränkungen von Lernort und -zeit wurde verstärkt ersichtlich, dass der Bildungsraum Schule in vielerlei Hinsicht den Anforderungen einer Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts nicht mehr gerecht wird. Vor dem Hintergrund einer Re-Figuration des Bildungsraums stehen räumliche Neuordnungen in einem konfliktreichen Spannungsverhältnis zu schulräumlichen Deutungs- und Nutzungsgewohnheiten praktizierender Lehrkräfte. In ihrem Beitrag setzt Kathrin Eveline Plank sich mit dem Potential eines bildungsräumlichen Paradigmenwechsels für eine „Neuprogrammierung schulischer Grammatik“ auseinander.

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